TU-Gelände für Wohnungsbau verkauft

kurz was aus dem Stadtentwicklungsausschuß vom 25. Januar 2012

Im Jahr 1992 hat das Bezirksamt Charlottenburg den Bebauungsplan VII-233 beschlossen, der im August 1992 vom Senat festgesetzt wurde. Darin wurde für das Gelände zwischen Pascalstraße, Schlesinger Straße und Heisenbergstraße im Spreebogen die Bebauung mit Hochschuleinrichtungen für die TU Berlin vorgesehen, sowie den Erhalt der vorhandenen Kleingärten und Grünflächen entlang der Spree.

In den folgenden Jahren hat die TU immer wieder mal Pläne für das Gelände geschmiedet, diese aber nicht realisiert. Schließlich entschloß man sich, das Gelände zu verkaufen, weil man zwischenzeitlich das Flächenmanagement in vorhandenen Bauten erweitert hatte und damit die eigentlich auf dem genannten Gelände vorgesehenen Bauten nicht mehr brauchte.

Im Sommer 2011 wurde dann dieses Exposé veröffentlicht. Im Dezember wurde das Gelände an die LAGRANDE Management GmbH. verkauft. Und in der heutigen Sitzung des Stadtentwicklungs-Ausschusses wurden die ersten Ideen des Architekten Stephan Höhne vorgestellt. Dieser – wie gesagt erste – Entwurf sieht an der Pascalstraße zwischen Schlesinger Straße und Heisenbergstraße ein Torhaus vor, durch das der begrünte Innenhof zur Stadt hin geöffnet werden soll. Entlang der beiden Straßen schließen sich Häuser mit unterschiedlicher Höhe an, die mit verschiedenen Fassadenausprägungen sowie unterschiedlichem Straßenabstand den Eindruck einer „Mauer“ verhindern sollen. An den Straßenenden zur Spree hin sollen erhöte Gebäude die Ecken betonen, dazwischen sind Maisonette-Wohnungen mit Aussicht auf die Grünfläche (Kleingarten) und die Spree geplant. Der Innenhof soll komplett begrünt werden und durch das Torhaus und mehrere Durchwegungen erschlossen werden.

Unterhalb des Innenhofes ist eine Tiefgarage angedacht. Dadurch würde sich eine Grundflächenzahl (GRZ) von 0,77 ergeben – oder anders gesagt, 77 % der vorhandenen Fläche werden überbaut, ein direkter Austausch zwischen Himmel und Erde ist nicht möglich. Das verursachte natürlich heftigen Widerspruch im Ausschuß. An dieser Stelle muß der Architekt sicherlich noch nachbessern.

Leider darf ich das Konzeptpapier nicht veröffentlichen. Es kann aber im Fraktionsbüro eingesehen werden…

 

Eine interessante Mitteilung des Bezirksamtes betraf das mögliche Bauvorhaben Gerhart-Hauptmann-Anlage, eine Angelegenheit, die die BVV schon seit 2002 beschäftigt. Wer mehr wissen will, bemühe mal die Textrecherche auf der Seite der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf und suche nach dem Stichwort „Meierottostr“.
Hier wurde heute mitgeteilt, daß die HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH einen Kaufvertrag „für die Anteile der grundstückhaltenden Gesellschaft der Achte Grundstücksgesellschaft Gänsemarkt mbH & Co. KG (haltende Gesellschaft der für eine Wohnbebauung vorgesehenen Grundstücke zwischen Meierottostraße, Bundesallee und Gerhart-Hauptmann-Anlage“ geschlossen hat.

Es ist also ein neuer, großer „Player“ im Spiel. Der betonte auch gleich in dem Schreiben an das BA, daß der Kaufvertrag nur gültig wird, wenn das Baurecht für eine Wohnbebauung gegeben ist – was in der BVV umstritten ist. Die SPD ist weiter für die Pläne zum Wohnungsbau, die CDU und Die Grünen sind dagegen. Die ganze Geschichte rolle ich hier nicht auf. Informationen sind mit der oben genannten Suche auffindbar.

 

 

 


Keine Baumfällungen an der Budapester

Die heutige Sitzung des Ausschusses für Tiefbau und Grünflächen beschäftigte sich zunächst mit dem Ergebnis des Wettbewerbes zur Umgestaltung des Olivaer Platzes. Das Ergebnis kann bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bewundert werden.

Der Siegerentwurf wurde von vielen Bezirksverordneten als „langweilig“ empfunden. (Ein sehr spielerischer Entwurf wurde leider schon im 2. Durchgang ausgesiebt. In der oben verlinkten Darstellung taucht er gar nicht mehr auf. Wer Interesse hat: im Fraktionsbüro liegt ein Exemplar des Ergebnisprotokolls, in dem alle eingereichten Entwürfe abgebildet sind) Aus diesem Eindruck entspann sich eine lebhafte Diskussion, in der der Stadtrat dann ausführlich darstellte, daß die endgültige Form des Parks nicht mit dem Entwurf übereinstimmen muß, da dieser jetzt nur die Grundlage der weiteren Diskussionen – u.A. mit den Anwohnern – sein werde. Das gesamte Verfahren soll, wenn möglich, bis September 2012 abgeschlossen sein, damit unmittelbar darauf die Bauarbeiten beginnen können.

Zum Schluß ging es nochmals um die Baustelle Budapester Straße, besser bekannt als Bikinihaus.
Wie im Beitrag Leichen im Keller ausgeführt, will der Bauherr bzw. der Bauleiter gerne die Platanen fällen, die vor dem Bikinihaus stehen. Er begründet diesen Wunsch damit, daß er sonst seine Baustellenlogistik nicht hinbekommt. Die Fällung wurde am 8. Dezember nicht genehmigt, sondern dem Bauherrn aufgegeben, nach Alternativen zu suchen.
Heute berichtet der anwesende Bauleiter, daß die auch vom Ausschuß vorgeschlagenen Alternativen nicht funktionieren. Der Mittelstreifen der Budapester Straße könne nicht zur Fahrbahnverschwenkung genutzt werden, da BVG und Verkehrslenkung Berlin da Probleme sehen – die BVG wegen des Tunnels der U-Bahn, die VLB wegen des zugeschütteten ehemaligen Straßentunnels.
Er bat in einer eindringlichen Rede darum, doch bitte die Fällung zu genehmigen, da er sonst keine Chance sehe, die Baustelle mit den notwendigen Materialien zu versorgen.

Der Baustadtrat warb anschließend darum, daß der Ausschuß seine Position überdenken möge. Er betonte aber, daß er, sollte auch nur eine Fraktion gegen die Fällung sei, er diese nicht genehmigen werde.

Die CDU sprach sich eindeutig gegen die Fällung aus, da die Platanen an der Stelle stadtbildprägend, außerdem nach Auskunft des Grünflächenamtes gesund seien und sicher noch 30 Jahre leben könnten. Auch sei es nicht verständlich, daß jetzt die Fällung der Bäume wegen angeblicher Probleme bei der Baustellenlogistik beantragt werde, wo doch bereits seit fast 10 Jahren für diesen Bau geplant werde.

Die Grünen sprachen sich heute ebenfalls gegen die Fällung aus, während die SPD eher dafür war.

Ich selbst habe mich der Meinung der CDU angeschlossen, auch weil ich denke, daß das Stadtbild dort erheblich Schaden nehmen wird, wenn die Platanen komplett abgeräumt werden.

Das Meinungsbild im Ausschuß war dann – mit Ausnahme der SPD – gegen die Fällung, was den Bauleiter recht verzweifelt aussehen lies…