ein Gastbeitrag von Holger Jost
An alle, die genau wissen, warum sie sich für den Erhalt der grünen Lunge
Schmargendorfs eingesetzt haben. An alle, die glauben, beim Wegbaggern der
Kleingartenanlage Oeynhausen unbedingt mithelfen zu müssen. An alle, die so
tun, als ließe sich Natur mit ein wenig Fassadenbegrünung oder ein paar
Johannisbeersträuchern am Straßenrand ersetzen. An alle, die immer noch
meinen, hier ginge es nur um einen Einzelfall. An alle, die gar nicht ahnen,
worum es überhaupt geht. An alle, die ihre Tatze grün lackiert haben und
denken, das reiche. An alle, die Bürgerbeteiligung für einen Anachronismus
halten. An die mindestens eine Person in der SPD-Fraktion der BVV
Charlottenburg-Wilmersdorf, die ahnt, was angerichtet wurde – und
hoffentlich demnächst die Kraft findet, aufs eigene Gewissen zu hören. An
alle, die sich vielleicht vorher hätten informieren sollen, wem das Paradies
an der Berliner Forckenbeckstraße Heimat und Lebensraum bietet: wie
Zwergfledermaus und Holzbiene, Zauneidechse, Teichmolch oder Blindschleiche
und Vögeln wie Klappergrasmücke, Turmfalke oder Nachtigall …
Fotos: W. Stürzbecher, H. Jost, DGHT