Die aktuelle Vergabe von Glücksspiellizenzen in Deutschland
Wenn es um neue Gesetze geht, geht es in Deutschland entweder erstaunlich schnell oder es wird lange diskutiert. Beim Glücksspielstaatsvertrag ist Letzteres der Fall. 2008 wurde der erste GlüStV eingeführt. Dieser währte jedoch nicht lange, wurde wieder abgeschafft und 2011 durch einen neuen ersetzt. Auch dieser hielt nicht und endete schließlich in einem Sonderweg Schleswig-Holsteins. Es wurde diskutiert, debattiert und letztendlich doch eine Entscheidung getroffen, dass ein einheitliches Glücksspielgesetz für Deutschland zur Regelung des Spielens im Internet sinnvoll wäre. In diesem Jahr ist es soweit, der dritte GlüÄndStV tritt im Juli 2021 in Kraft.
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Die Streitpunkte der Länder
In welchem Rahmen Glücksspiel zugelassen wird, ist auf lokaler Ebene seit langem Ländersache. Dementsprechend dürfen zum Beispiel Spielbanken in Bayern erst ab dem 21. Lebensjahr betreten werden, während dies in manch anderen Bundesländern bereits ab 18 möglich ist. Auf lokaler Ebene mag dies auch durchsetzbar und kontrollierbar sein, doch im Internet wird es schwierig. Mit dem Aufkommen von Online Anbietern tat sich die deutsche Gesetzgebung somit seit eh und je schwer. Die Länder waren sich vor allem bei den
besten Online Casinos
nicht einig.
Sportwetten
hingegen stellten kein großes Problem dar. Doch warum ist das so?
Spielsuchtpotenzial von Casino Spielen
Online Casino Spiele
werden als ‚gefährlicher‘ eingestuft, als Sportwetten. Da es sich hierbei um Spiele handelt, wird die Suchtgefahr als höher eingeschätzt. Dementsprechend lag ein Hauptaugenmerk der Diskussionen auf dem Spielerschutz. Wie dieser jedoch konkret auszusehen hat, da schieden sich die Geister. Das eine Bundesland verlangte dies, das andere jenes und letztendlich musste ein Kompromiss gefunden werden.
Vermeintliche Konkurrenz mit staatlichen Lotterien
Einige Bundeslandvertreter sahen in den beliebten Online Casinos zudem eine Konkurrenz zu den bestehenden staatlichen Lotterien. Laut einer in Auftrag gegebenen Untersuchung würden Casino Spiele im Internet den Umsatz von Lotterien einschränken. Auf die Einnahmen dieser schien so manch ein Bundesland nicht verzichten zu wollen. Somit mussten Einschränkungen erfunden werden, die den finanziellen Interessen der Länder nicht im Wege stehen.
Die Lizenzvergabe an Online Casino Anbieter in Deutschland
Waren beim vorherigen Glücksspielstaatsvertrag nur insgesamt 20 Lizenzen vorgesehen, stehen beim neuen deutschen Glücksspielvertrag nun uneingeschränkt viele Lizenzen zur Verfügung. Das bedeutet, dass sich jeder Betreiber eines Online Casinos hierauf bewerben darf. Dabei macht es keinen Unterschied, ob dieser zuvor eine andere seriöse Lizenz wie zum Beispiel der Malta Gaming Authority besaß, oder komplett ohne Lizenzierung unterwegs war.
Dieser Entschluss ging aus der Kritik hervor, dass beschränkte Lizenzvergaben keinen Wettbewerb ermöglichen. Monopole sind bekanntlich verboten und dürfen somit nicht gefördert werden. Fakt ist jedoch, dass der deutsche Markt für Anbieter zwar lukrativ ist, sich aber nicht jeder leisten kann für strengregulierte Märkte eine extra Lizenz zu erwerben. Mittlerweile gibt es in Europa zahlreiche Länder, die eigene Glücksspiellizenzen vergeben. So zum Beispiel Italien, Frankreich, Spanien und Schweden. Der europäische Markt wird für kleinere Betreiber von Online Casinos somit immer uninteressanter. Wer sich in Deutschland durchsetzen wird, sind also wohlbekannte Größen wie etwa 888 sowie bereits bestehende lokale Anbieter wie etwa DrückGlück.
Die neuen Regulierungen
Für Spieler in Deutschland wird sich nicht nur die Auswahl an Glücksspielanbietern ändern, sondern auch die Möglichkeiten, die ihnen für das Spielen zur Verfügung stehen. Unter dem vermeintlichen Vorwand des Spielerschutzes haben die Länder Entschlüsse getroffen, die teils stark kritisiert werden.
Einzahlungslimit
Es gibt eine plattformübergreifende Spielerkartei. Anhand dieser kann unter anderem festgestellt werden, wie viel ein Spieler bei einem oder mehreren Online Casinos einbezahlt hat. Ist das monatliche Limit von 1000 Euro erreicht, können in keinem
deutschen Online Casino
mehr Einzahlungen getätigt werden. Dabei ist es egal, ob es sich ein Spieler leisten könnte, mehr für das Glücksspiel auszugeben oder nicht.
Sperrdatei
Diese übergreifende Kartei dient zudem dazu, dass Spieler, die sich selbst vom Spielen ausgeschlossen haben oder aufgrund auffälligem Verhaltens ausgeschlossen wurden, in keinem deutschen Online Casino weiterspielen können. Dies ist an sich eine gute Idee, da eine solch übergreifende Lösung der Spielsuchtprävention dient, sie wird jedoch aus Datenschutzgründen angekreidet.
Tischspielverbot
Auf Baccarat,
Blackjack
und weitere klassische Tischspiele werden Spieler in Deutschland bald im Internet verzichten müssen. Diese bergen angeblich eine besonders hohe Suchtgefahr und wurden somit komplett aus dem Online Casino Angebot verbannt.
Werbeeinschränkungen
Inwieweit Anbieter von Online Casinos und Sportwetten bald Werbung machen dürfen, steht im Detail noch nicht fest. Wir wissen aber bereits, dass dies nur noch in eingeschränktem Rahmen möglich sein wird. Werbeplakate, die zum Beispiel auf Sportveranstaltungen bislang zu finden waren, wird es wohl bald nicht mehr geben.
Die Kritik am neuen deutschen Glücksspielstaatsvertrag
Die Länder behaupten, dass die Entscheidungen vor allem im Hinblick auf den Spielerschutz getroffen wurden. Kritiker sehen dies jedoch anders. Sie gehen davon aus, dass die Bundesländer ihre finanziellen Interessen in Punkto Lotterieeinnahmen und Umsatze in lokalen Spielbanken schützen möchten.
Auch Spielsuchtexperten kritisieren die neuen Vorschriften und ihre Wirksamkeit. Ein monatliches Einzahlungslimit mag zwar eine tolle Idee sein, doch kann nicht jeder Spieler über einen Kamm geschert werden. Der eine kann sich 1000 Euro pro Monat für das Glücksspiel nicht leisten, der nächste wäre auch mit 5000 Euro noch locker im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten.
Bislang ist die Gesetzeslage in Deutschland, was das Spielen in Online Casinos und bei Buchmachern im Internet angeht, eine gewisse Grauzone. Weder verboten noch explizit erlaubt, berufen sich Spieler hierzulande im Moment noch auf das EU-Gesetz zum freien Waren- und Dienstleistungsverkehr. Dies soll sich jedoch kommendes Jahr ändern. Dann wird, sollten sich alle Bundesländer einig sein, der neue GlüStV 2021 verabschiedet.
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